Christen trauen sich nicht zurück nach Karakosch

Der Spiegel berichtet in seiner aktuellen Ausgabe mit einer Reportage aus der christlichen Stadt Karakosch im Irak. Vor Monaten wurde sie von der Terrororganisation Islamischer Staat befreit. Doch die ehemaligen Bewohner trauen sich nicht mehr zurück.
Von PRO
Eine Kathedrale in Karakosch: Wenige Christen trauen sich wieder in die Stadt

„Exodus“ – so betitelt das Magazin Der Spiegel eine Reportage über die irakische Stadt Karakosch. Sie galt als größte christliche Stadt des Landes. Dann eroberte die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) den Ort. Vor einigen Monaten konnte die irakische Armee Karakosch befreien.

Die Autorin Katrin Kuntz berichtet in ihrer Reportage aus der Stadt, dass sich nur sehr wenige Christen zurücktrauten. Sie begleitet unter anderem Priester Roni, wie er sich ein Bild von der von Zerstörung geprägten Situation vor Ort macht.

„Die Kirche wagt es nicht, ihre Gläubigen in ein Gebiet zurückzurufen, in dem sie niemand schützen kann“, schreibt Kuntz. Sie hoffe auf eine Zusammenarbeit mit den Kurden, die bisher Stabilität garantierten.

Schutzzone für Christen

Eine weitere Kraft, die sich um die Stadt bemüht, sei die Miliz der Niniveh Plain Protection Unit (NPU), eine christliche Freiwilligenarmee. Beim weiteren Vorgehen setzen sie auf Bagdad. Mit der irakischen Armee haben sie die Stadt befreit. Von den kurdischen Perschmerga fühlten sie sich immer wieder bevormundet.

Der NPU-Sprecher Athra Kado träume von einer Schutzzone für Christen: „Wir stehen an einem Wendepunkt. Entweder wir bekommen unsere geschützte Heimat, oder es gibt bald keine Assyrer mehr hier. […] Und wenn wir die Ethnien jetzt nicht trennen, wird es in ein paar Jahren einen neuen IS im Irak geben.“

Rund 1,3 Millionen Christen sollten zu Zeit Saddam Husseins im Irak gelebt haben. Heute sollen es nur noch 200.000 sein. Die komplette Reportage ist im aktuellen Spiegel vom Samstag zu lesen. (pro)

Von: mab

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