Reaktionen auf Brüssel-Attentate: „Wir sind stärker“

Politiker und kirchliche Vertreter haben sich bestürzt über die Anschläge in Brüssel geäußert. Wie auch nach den Anschlägen von Paris sind sie sich einig: Europa dürfe sich in Fragen der Freiheitsrechte und der Demokratie nicht von Islamisten verunsichern lassen.
Von PRO
In Brüssel verübten Islamisten mehrere Terroranschläge. Kirchliche Vertreter und Politiker sehen die Taten als Angriff auf die Demokratie.
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, bezeichnete die Attentate als „Gotteslästerung“. Solche „feigen Anschläge“ seien mit keiner Religion zu rechtfertigen. Er sei „bestürzt über die brutale Gewalt gegen unschuldige Menschen“ und bete für Opfer und Angehörige. „Unzählige Menschen sind heute im Gebet für die Opfer vereint“, sagte er bei einer offiziellen Stellungnahme in Hannover. Auch Papst Franziskus verurteilte die Anschläge in Brüssel. Er bete für die Verletzten und Angehörigen der Opfer und vertraue die Opfer „der Barmherzigkeit Gottes an“, heißt es in seiner offiziellen Beileidsbekundung. Der Terror sei „blinde Gewalt“, die viel Leid hervorrufe. Er bete um Frieden. Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, kündigte an, „in dieser Karwoche besonders für die Opfer der Gewalt und ihre Angehörigen“ zu beten. Die Anschläge in Brüssel seien ein Angriff auf all jene, die „in Frieden und Freiheit leben wollen“, sagte Bundesratspräsident Stanislaw Tillich (CDU). Er forderte dazu auf, als Europäer eng zusammen zu stehen und die westliche Lebensart zu verteidigen. „Wir sind stärker als diejenigen, die unsere Zukunft in einem demokratischen Europa zerstören wollen“, sagte er. Bundespräsident Joachim Gauck bezeichnete die Attentate als „schreckliches Verbrechen“. Deutschland stehe angesichts dieser terroristischen Gewaltakte an der Seite Belgiens, teilte er dem belgischen König, Philippe, schriftlich mit.

„Europäische Werte und Freiheit bewahren“

Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) beurteilt die Anschläge ebenfalls als einen Angriff auf die Demokratie: „Die Attentäter haben mit den heutigen Anschlägen in Brüssel bewusst auf das Herz Europas gezielt und ihren blinden Hass auf unsere europäischen Werte gezeigt: auf unsere Demokratie und unsere Freiheitsrechte.“ Gemeinsam müsse Europa nun alles dafür tun, um den Terrorismus zu bekämpfen und um solche „grausamen Taten“ zu verhindern. Die Europäer müssten nun „in enger Solidarität“ zusammenstehen. Auch Bundesinnenminister Thomas de Mazière (CDU) sagte dem Terrorismus erneut den Kampf an: „Ein Zurückweichen darf es nicht geben.“ Der Zentralrat der Katholiken (ZdK) teilte über den Kurznachrichtendienst Twitter mit: „Wir stehen an der Seite der Belgier, beten für Opfer, Sanitäter und Sicherheitskräfte.“ Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, rief dazu auf, „wachsam zu bleiben“ und die „europäischen Werte und unsere Freiheit zu bewahren“. In Brüssel war es am Dienstagmorgen zu mehreren Anschlägen gekommen. Zuerst explodierten am Flughafen Zaventem kurz nacheinander zwei Sprengsätze. Anschließend gab es zwei Explosionen an der Metrostration Maelbeek im EU-Viertel der Stadt. Der Sprengsatz explodierte in einer gerade einfahrenden U-Bahn. Nach aktuellen Angaben kamen bei den Anschlägen mehr als 30 Menschen ums Leben, über 180 wurden verletzt. Belgien hob die Terrorwarnung im Land auf die höchste Stufe an, die Schulen in der Hauptstadt wurden geschlossen. Auch die Nachbarländer Frankreich und die Niederlande erhöhten ihre Sicherheitsvorkehrungen. In Deutschland verstärkte die Bundespolizei ihre Kontrollen, die Deutsche Bahn stellte den Zugverkehr zwischen Aachen und Brüssel ein. Der Terrorexperte Rolf Tophoven sieht die Anschläge als Racheakt auf die Festnahme des mutmaßlichen Terroristen Salah Abdeslam. Das sagte er gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Abdeslam wurde am vergangenen Freitag in Brüssel festgenommen und gilt als einer der Hauptverdächtigen für die Anschläge in Paris im vergangenen November. (pro)
https://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/detailansicht/aktuell/ekd-beauftragter-is-hat-mit-islam-zu-tun-94257/
https://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/weltweit/detailansicht/aktuell/paris-szenen-aus-einer-verwundeten-stadt-94223/
https://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/detailansicht/aktuell/irion-macht-der-ohnmaechtigen-94087/
Helfen Sie PRO mit einer Spende
Bei PRO sind alle Artikel frei zugänglich und kostenlos - und das soll auch so bleiben. PRO finanziert sich durch freiwillige Spenden. Unterstützen Sie jetzt PRO mit Ihrer Spende.

Ihre Nachricht an die Redaktion

Sie haben Fragen, Kritik, Lob oder Anregungen? Dann schreiben Sie gerne eine Nachricht direkt an die PRO-Redaktion.

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

PRO-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen