Luther-Platz in Rom ermutigt Protestanten

In Rom wurde am Mittwochabend der „Martin-Luther-Platz“ eröffnet. Italienische Protestanten werten dies als Aufbruchsignal. Der Bundestagsabgeordnete Frank Heinrich (CDU) war dabei.
Von PRO
Links die Bürgermeisterin der Lutherstadt Eisleben, Jutta Fischer; rechts mit Schärpe: Roms Bürgermeister Ignazio Marino
Der neu eröffnete Martin-Luther-Platz liegt in Rom in Sichtweite des Kolosseums, berichtet die Tagesschau. Für die gut 100.000 Protestanten in Italien sorge der neu eröffnete Platz mitten in der Hauptstadt für viel Selbstvertrauen. „Lange Zeit fühlten sich Protestanten wie Christen zweiter Klasse in Italien“, sagte etwa die Adventistin Dora Bognandi laut Tagesschau.de. „Für uns bedeutet dieser Platz, dass der Staat beginnt, auch solche Personen wahr- und wichtigzunehmen, die nicht katholisch sind.“ Der Pfarrer der evangelisch-lutherischen Gemeinde in Rom, Jens-Martin Kruse, sei noch immer überrascht von der Entscheidung: „Wir haben das gar nicht glauben können und freuen uns sehr. Denn das ist eine sehr zentrale Lage, mitten in der Stadt“, sagte er. „Und gleichzeitig ist dieser Platz auch ein bisschen im Schatten, hier leben viele Flüchtlinge, Obdachlose. Für uns ist damit die Pflicht verbunden, uns um diese Menschen zu kümmern“, sagte er der ARD.

Bundestagsabgeordneter: „Bemerkenswertes Ereignis“

Der Bundestagsabgeordnete Frank Heinrich (CDU) war mit einer kleinen Delegation bei der Eröffnung vor Ort, mit dabei war auch die Oberbürgermeisterin der Lutherstadt Eisleben, Jutta Fischer (SPD). Die Nähe des Platzes zum Kolosseum nannte Heinrich gegenüber pro „bemerkenswert im Hinblick auf die Historie der frühen Christenheit“. Papst Benedikt XIV. hatte das Kolosseum im 18. Jahrhundert zur geweihten Märtyrer-Stätte erklärt und einen Kreuzweg mit Kapellen darin errichtet. Heute gilt es als historisch umstritten, ob in dem Bauwerk auch Christen aufgrund ihres Glaubens ermordet wurden. Für Heinrich ist die Benennung eines Platzes in Rom nach dem Reformator Martin Luther ein Ausdruck von einer veränderten Haltung in der Gesellschaft. „Die Entscheidung bezeugt eine Entwicklung, das war lange nicht denkbar“, sagte er am Donnerstag. Für Frank Heinrich gab es bei der Eröffnungsveranstaltung einen besonders schönen Moment: „Die Menschenmenge hat spontan das Lied ‚Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren‘ angestimmt“, berichtete er. „Dabei habe ich viele ermutigte Gesichter gesehen.“ (pro)
https://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/weltweit/detailansicht/aktuell/rom-schafft-platz-fuer-luther-93208/
https://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/kirche/detailansicht/aktuell/ueberarbeitung-der-lutherbibel-abgeschlossen-93384/
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