Amerikaner schult Christen für den Kampf gegen den IS

Der Amerikaner Matthew VanDyke bildet Christen im Irak für den Kampf gegen den IS aus. Damit befindet er sich in einer Grauzone. Christen aus Amerika finanzieren die Ausbildung.
Von PRO
In Syrien und im Irak kämpfen mittlerweile auch assyrische christliche Milizen (Symbolbild)

Der 35-jährige Amerikaner Matthew VanDyke hat bereits gemeinsam mit Rebellen in Syrien und Libyen gekämpft. Nun ist er erneut in Erscheinung getreten, berichtet die Tageszeitung Die Welt. VanDykes privates Militärunternehmen Sons of Liberty International (SOLI) hat christliche Freiwillige für den Kampf gegen den Islamischen Staat (IS) ausgebildet. Laut dem Magazin USA Today hat eine brutale Ermordung von zwei US-Bürgern VanDyke dazu bewegt, sich am Kampf gegen den IS zu engagieren. Sein Unternehmen soll bereits einige hundert Freiwillige ausgebildet haben, die sich als „Einheit zum Schutz der Ninive-Ebene“ (Nineveh Plain Protection Units, kurz NPU) versteht.
Ninive ist eine Region im Nordirak. Assyrische Christen und andere Minderheiten sehen dieses Gebiet als ihre Heimat an. Diese wollen sie verteidigen und nicht dem IS überlassen. Erst vergangene Woche hatte der IS mehr als 220 assyrische Christen in Syrien verschleppt. Inzwischen wurden 19 der verschleppten Christen gegen Lösegeld wieder frei gelassen.
Verschiedene christliche Gruppen im Ausland unterstützen die NPU. Vor allem die assyrische US-Gemeinde spendet für den Kampf der NPU gegen den IS. Dazu gehört auch die Amerikanisch Mesopotamische Organisation (AMO). Durch deren Initiative „Restore Ninive Now“ sollen seit Dezember 2014 bereits 250.000 Dollar zusammengekommen sein. Bislang hat die NPU aber noch nicht am aktiven Kampf teilgenommen. Laut der Tageszeitung Die Welt lehnt die NPU den Begriff Miliz für sich ab.

Umstrittene Person im Kampf gegen den IS

Immer mehr ausländische Kämpfer, Organisationen und Sponsoren treten im Kampf gegen den IS auf. VanDyke gehört zu einer der umstrittensten Personen, die im Irak und in Syrien in einen privaten Krieg gegen den IS ziehen. Der Amerikaner ist bereits als Journalist und Regisseur in Erscheinung getreten. Mit seinem Film „Point and Shoot“ erhielt er im vergangenen Jahr beim Tribeca Filmfestival in New York eine Auszeichnung für den besten Dokumentarfilm. Der Film berichtet von seiner dreimonatigen Reise per Motorrad nach Libyen.
VanDyke sieht sich selbst als Revolutionär. Dass sein Unternehmen Truppen auf ausländischem Boden ausbildet, ist hoch umstritten. VanDyke gibt zu, dass er sich damit in einer Grauzone befindet. Laut US-Außenministerium benötigen Verteidigungsdienste, zu denen auch militärisches Training gehört, eine Genehmigung. SOLI ist bislang nur als Unternehmen registriert. „Restore Ninive Now“ teilte mit, dass VanDyke der Vertrag gekündigt worden sei. Er soll die NPU dazu missbraucht haben, sich selber zu vermarkten. (pro)

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