Irak: „Es ist ein regelrechtes Gemetzel“

Das amerikanische Militär hat mit Luftangriffen im Nordirak begonnen, um gegen die Terrorgruppe ISIS vorzugehen. Die Bundestagsabgeordnete Ulla Jelpke (Die Linke) berichtet von Gräueltaten der Terroristen.
Von PRO
Ein Anschlag von vielen im Irak. Die USA haben nun mit Luftangriffen auf die ISIS begonnen
Die amerikanische Luftwaffe habe Artilleriegeschütze von ISIS-Terroristen in der Nähe der Stadt Erbil angegriffen, teilte John Kirby, Sprecher des Pentagon, am Freitag mit. Ulla Jelpke von der Linken-Bundestagsfraktion bereist derzeit die kurdischen Gebieten in der Türkei, dem Irak und Syrien. In einem Flüchtlingslager in Bacin im Süden der Türkei berichteten ihr Jesiden vom Vorgehen der Terroristen. Ein Mann sei vor den Augen seiner Frau und seiner Kinder geköpft worden. Frauen würden in Brautkleider gesteckt und dann vergewaltigt. „Es ist ein regelrechtes Gemetzel“, teilt Jelpke in einem Bericht auf ihrer Homepage mit. Hunderte Mädchen seien entführt und von ISIS-Anhängern missbraucht oder an Menschenhändler verkauft worden. An den Grenzen zwischen dem Irak, Syrien und der Türkei beobachtete sie Tausende Flüchtlinge.

Jelpke: Luftangriffe der USA sind falsch

Es sei außerdem zu wenig humanitäre Hilfe angekommen. „Man müsste viel mehr tun, um den Menschen hier zu helfen“, erklärte sie. Augenzeugen hätten ihr berichtet, dass Kämpfer der PKK, der Arbeiterpartei Kurdistans, und Kämpfer der Volksbefreiungsarmee YPG aus Nordsyrien den Jesiden einen Fluchtweg aus den Sengal-Bergen, dem Kern des jesidischen Siedlungsgebiets, freigehalten hätten. Jelpke hält die Luftangriffe der USA für falsch. „Dabei drohen auch unschuldige Zivilisten zu sterben. Notwendig ist jetzt erstens, die Versorgung der Flüchtlinge sicherzustellen und den Aufnahmeländern unter die Arme zu greifen“, sagte sie. Die Bundesregierung hatte am Freitag 2,9 Millionen Euro für medizinische Hilfe und Trinkwasserversorgung zur Verfügung gestellt. Nach Angaben der Vereinten Nationen haben die jüngsten ISIS-Angriffe in der Provinz Ninive eine Massenflucht von etwa 200.000 Menschen ausgelöst. (pro)
https://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/weltweit/detailansicht/aktuell/franziskus-mehr-einsatz-fuer-den-irak-88972/
https://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/weltweit/detailansicht/aktuell/gegenwehr-brigade-babylon-gegen-isis-terror-88941/
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