Sanktionen wegen Islam-Beleidigung

Saudi-Arabien will keine Waren mehr aus den Niederlanden haben. Weil der rechtspopulistische Politiker Geert Wilders islamfeindliche Aufkleber verbreitet, hat das arabische Land Wirtschaftssanktionen verhängt.
Von PRO
„Es gibt keinen Gott außer Gott und Mohammed ist sein Prophet“, steht auf der saudi-arabischen Flagge. Geert Wilders hat auf Stickern daran angelehnt stattdessen Islambeleidigungen formuliert. Das passt Saudi-Arabien gar nicht
Per königlichem Dekret hat Saudi-Arabien niederländische Firmen von zukünftigen Projekten in dem arabischen Land ausgeschlossen. Saudische Firmen wurden angewiesen, keine Waren mehr aus den Niederlanden zu importieren. Außerdem seien die Visa für niederländische Unternehmen und Investoren auf ein Minimum begrenzt worden, meldet die Zeitung The National aus den Emiraten. Grund für die Sanktionen sind islamfeindliche Aufkleber des rechtspopulistischen Politikers Geert Wilders, die er bereits im Dezember verbreitet hatte. Auf ihnen steht, angelehnt an die saudische Flagge, auf grünem Grund mit weißen arabischen Buchstaben: „Der Islam ist eine Lüge, Mohammed ist ein Verbrecher, der Koran ist Gift.“ Auf der Flagge ist im Original jedoch zu lesen: „Es gibt keinen Gott außer Gott und Mohammed ist sein Prophet.“ Die niederländische Regierung distanzierte sich von der Aktion von Wilders. Außenminister Frans Timmermans kündigte diese Woche an, in Kürze nach Saudi-Arabien zu fliegen, um die Wogen diplomatisch zu glätten. Er versicherte laut der Deutschen Presse-Agentur, er werde alles tun, „um die Konsequenzen für die Niederlande zu begrenzen“. Er wolle Saudi-Arabien deutlich machen, dass es nicht ein ganzes Land für „das pubertierende Verhalten eines Abgeordneten“ zur Rechenschaft ziehen könne. Wie DutchNews.nl meldet, sieht Premierminister Mark Rutte niederländische Arbeitsplätze durch die Sticker-Aktion Wilders‘ gefährdet. Er sagte, Meinungsfreiheit sei ein hohes Gut in den Niederlanden und Wilders mache sehr großzügig davon Gebrauch. Wilders selbst kritisierte die Sanktionen als „Angriff auf die Meinungsfreiheit“. Laut dem Zentralen Büro für Statistik haben die Niederlande im vergangenen Jahr Waren im Volumen von 2,2 Milliarden Euro nach Saudi-Arabien exportiert, vor allem Früchte, Gemüse, Milchprodukte und Telekommunikationsgeräte. Die Importe aus dem saudischen Königreich beliefen sich auf 3,8 Milliarden Euro, 90 Prozent davon waren Rohöl. (pro)
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