Bösewichte täuschen Kirchgänger

Am Reformationstag haben bislang Unbekannte in Sachsen-Anhalt Kirchgänger an der Nase herum geführt. In gefälschten Aushängen teilten sie mit, dass die Kirchen aus Rücksicht auf Muslime geschlossen blieben.
Von PRO
Mit gefälschten Aushängen (dieser wurde zerknüllt) haben Halunken Kirchgänger in Sachsen-Anhalt getäuscht.

In Sachsen-Anhalt haben am Dienstag unbekannte Täter Kirchgänger vom Besuch der Gottesdienste zum Reformationstag abgehalten. Die Unbekannten befestigten gefälschte Aushänge an den Kirchen mit dem Hinweis, dass landesweit die Kirchen vorerst geschlossen blieben und die Gottesdienste ausgesetzt würden.

Als Begründung führten die Täter auf dem Aushang eine fiktive Aktion „Mehr Offenheit & Toleranz gegenüber muslimischen Mitbürgern“ an. Die gefälschte Bekanntmachung sollte den Eindruck erwecken, dass mit einer Kirchenaktion Konflikten zwischen Christen und Muslimen, die sich an den christlichen Gottesdiensten stören, entgegengewirkt werden soll.

Nach Angabe des Mitteldeutschen Rundfunks vom Mittwoch sind in Sachsen-Anhalt gleich mehrere Kirchen von der bewussten Irreführung betroffen. Gegenüber dem Sender teilte die Sprecherin des Kirchenkreises Stendal, Dorit Lau-Stöber, mit, dass Pfarrer wegen der Aktion Anzeige erstattet hätten. Der Kirchenkreis sieht nach MDR-Angaben in der Aktion „eine Verletzung amtlicher Bekanntmachungen“. Nach Angaben der Magdeburger Volksstimme vom Donnerstag hat der Superintendent des Kirchenkreises Stendal, Michael Kleemann, den betroffenen Gemeinden empfohlen, Anzeige zu erstatten, sollten sie die irreführenden Zettel finden. „Das ist mehr als grober Unfug“, zitiert die Volksstimme das Oberhaupt des Kirchenkreises, der hinter der Aktion eine „gezielte Sache“ vermutet und eine „rechtsgesinnte Autorenschaft“ erkennt, die auf „pure Angstmacherei“ vor Überfremdung setze. Dem MDR-Bericht zufolge sind auch Kirchen in Brandenburg Opfer einer ähnlichen Aktion geworden. Dort hatten die Täter die Preisgabe der Gottesdienste aus „Toleranz gegenüber muslimischen Mitbürgern“ erklärt.

Am Reformationstag war an vielen Orten der Andrang zu den Gottesdiensten so groß, dass sich Schlangen vor den Gotteshäusern bildeten und Besucher vereinzelt keinen Platz mehr in den Kirchen bekamen.

Von: Norbert Schäfer

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