„Gemeinde online erlebbar machen“

Kirche muss in die sozialen Medien. Das ist der Tenor eines Beitrags in Christ & Welt. Fünf Experten erklären darin, wie und warum das geschehen kann und sollte.
Von PRO
Damit eine Gemeinde funktioniert, braucht es neben dem gemeinsamen Glauben auch soziale Beziehungen. Im Internet ist das genau so.

Die Kirche muss sich im Internet zeigen. Das ist ein Schwerpunktthema der aktuellen Ausgabe von Christ & Welt (C & W), einer Beilage der Wochenzeitung Die Zeit. Eine Möglichkeit für die Kirche, die neuen Medien zu nutzen, könnte der Dienst Snapchat sein, schlägt Eva Schulz vor. Auf dieser Plattform können Nutzer eigene Schnappschüsse hochladen, sich gegenseitig schicken und die von anderen anschauen. Schulz ist Reporterin des öffentlich-rechtlichen Jugendkanals funk und eine von fünf „Experten für Digitales und Verkündigung im Protestantismus“, die in dem Beitrag von C & W erklären, wie Kirche sich auf das Internet einstellen kann.

Sie sagt, der öffentlich-rechtliche Rundfunk habe ein ähnliches Problem wie die Kirchen jetzt gehabt: Gute Inhalte – „Aber Leute unter 30 bekamen davon nichts mit“, weil die im Internet sind und nicht die klassischen Medien nutzten. „Auch junge Menschen, die nicht religiös sind, könnten sich für christliche Botschaften interessieren – sie werden von ihnen nur nicht erreicht“, meint Schulz. Snapchat könnte eine Chance sein, die jugendlichen Nutzer mit Bildern mitzunehmen etwa in Gottesdienste oder „hinter die Kulissen eines Priesterseminars“.

Zu den Menschen gehen

Aber auch aus anderen Gründen sollten sich Christen in den sozialen Netzwerken bewegen. Denn auch Stimmen des Hasses und radikale Äußerungen im Netz nähmen zu, gibt Gesche Joost, Internetbotschafterin Deutschlands, zu bedenken. Umso wichtiger sei es, dass Kirchen und Gemeinden im Netz aktiv werden. Joost sieht die Aufgabe der Kirche darin, Gegenrede zu halten und christliche Werte mit in den Diskurs einzubringen.

Ingo Dachwitz, Redakteur bei netzpolitik.org und Jugenddelegierter der EKD-Synode, hob ebenfalls hervor, dass sich sie „Gesellschaft, der wir vom Evangelium erzählen wollen und an die wir anschlussfähig sein wollen“, auch im Internet trifft. Beziehungen und soziales Handeln würden immer stärker durch Medien vermittelt. „Das kann man gut finden oder schlecht – nur ignorieren sollte man es nicht.“ Wenn christliche Gemeinden allein darauf beharrten, dass Menschen zu ihnen kommen, statt selbst zu ihnen hinzugehen, verlören sie als Orte der Begegnung und Sinnstiftung an Bedeutung. Durch Menschen, „die in den sozialen Medien authentisch ihr Christsein leben und einladend wirken“, könnten Gemeinden auch in der digitalen Lebenswelt Fuß fassen. Es gehe darum, Gemeinde dort erlebbar zu machen. (pro)

Von: amu/jst

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