EKD: Schneider hört auf

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, legt sein Amt nieder. Der Grund: Seine Frau ist an Krebs erkrankt.
Von PRO
Nikolaus Schneider tritt am 10. November als Ratsvorsitzender der EKD zurück
Am 10. November wird der frühere Präses der Rheinischen Kirche von seinem Amt zurücktreten und aus dem Rat ausscheiden, teilte die EKD am Montag mit. Nikolaus Schneider ist seit 2010 Vorsitzender des Rates der EKD. „Die Begleitung meiner an Krebs erkrankten Frau macht diesen Schritt unerlässlich. Unserem gemeinsamen Weg will ich alle Zeit widmen. Dieser Wunsch ist mit meinen EKD-Ämtern nicht zu vereinbaren“, begründete Schneider seine Entscheidung. Er ist mit seiner Frau Anne seit 1970 verheiratet. Um Schneider zu entlasten, werden die übrigen Mitglieder des Rates seine Termine mit übernehmen. Das teilte der stellvertretende Vorsitzende, der sächsische Landesbischof Jochen Bohl, mit. Er dankte Schneider für die „Bereitschaft, mit uns in den kommenden Monaten einen geordneten Wechsel im Amt des Ratsvorsitzenden vorzubereiten“. Dem Ehepaar wünschte er „viel Kraft auf dem vor ihnen liegenden Weg“. Die Präses der EKD, Irmgard Schwaetzer, sagte: „Unsere Gedanken und Gebete begleiten Anne und Nikolaus Schneider in der kommenden Zeit.“ Im November werden die Synode und die Kirchenkonferenz, der die Leitungen der evangelischen Gliedkirchen angehören, über die Nachfoge Schneiders entscheiden, kündigte sie an.

Kardinal Marx: „Schneider ist ein Brückenbauer“

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, äußerte sich betroffen von dem Schritt Schneiders. Er habe „großen Respekt“ davor und schätze das Ehepaar als „aufmerksame Gesprächspartner und treue Wegbegleiter“. Er bedankte sich für das „vertrauensvolle Verhältnis“ und die Zusammenarbeit mit dem obersten Repräsentanten der Evangelischen Kirche. „Schneider ist ein verlässlicher Brückenbauer in der Ökumene“, sagte der Katholik. Er werde Familie Schneider im Gebet begleiten. Manfred Rekowski, der Schneider im vergangenen Jahr als Präses der Kirche im Rheinland nachfolgte, bedauerte dessen Rücktritt von der EKD-Ratsspitze, äußerte aber auch Verständnis dafür. Mit seiner „ausgleichenden und den Menschen zugewandten Art“ habe Schneider in seinem Amt dazu beigetragen, „dass die damals verunsicherte Evangelische Kirche in Deutschland wieder in ruhigeres Fahrwasser gekommen ist“. Schneider ist seit 2003 Mitglied im Rat der EKD. Seine Amtszeit als Vorsitzender würde 2015 zu Ende gehen. (pro)
https://www.pro-medienmagazin.de/politik/detailansicht/aktuell/nikolaus-schneider-was-wuerde-jesus-dazu-sagen-87824/
https://www.pro-medienmagazin.de/kultur/buecher/detailansicht/aktuell/schneiders-vertrauensfrage-80296/
https://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/detailansicht/aktuell/kirche-fuer-alle-schneider-im-spiegel-portraet-80182/
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