Plakat-Aktion gegen Menschenhandel startet

Mit der Plakat-Kampagne „SchattenDasein“ will das Bündnis „Gemeinsam gegen Menschenhandel“ auf das Leid von Prostituierten hinweisen. Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung gebe es auch in Deutschland, betonen die Initiatoren.
Von Jonathan Steinert
Am Freitag stellte das Bündnis „Gemeinsam gegen Menschenhandel“ die aktuelle Kampagne mit einer künstlerischen Inszenierung in Berlin vor

Am Samstag hat das Bündnis „Gemeinsam gegen Menschenhandel“ die Kampagne „SchattenDasein“ gestartet. Mit drei verschiedenen Plakatmotiven und einem Videoclip will das Bündnis auf das Leid vieler Prostituierter in Deutschland hinweisen und darauf aufmerksam machen, dass „das weit verbreitete Bild von der selbstbestimmten und freiwilligen Prostitution häufig trügt“. Oft seien etwa Geldnot, Drogen, Gewalt, persönliche Zwänge oder auch Menschenhandel die Ursachen dafür.

Zugleich fordern die Initiatoren der Kampagne eine „umfassende Strategie“, um Menschenhandel zu bekämpfen. Deutschland habe eine der liberalsten Gesetzgebungen zu Prostitution, heißt es in einer Pressemitteilung dazu. Es sei ein „Herkunfts-, Transit- und Zielland für Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung“.

Der rote Schuh ist ein wiederkehrendes Motiv der Kampagne, hier bei der Auftaktveranstaltung in Berlin Foto: Gemeinsam gegen Menschenhandel
Der rote Schuh ist ein wiederkehrendes Motiv der Kampagne, hier bei der Auftaktveranstaltung in Berlin

Auf den Plakaten sind die Beine einer Frau in hochhackigen roten Schuhen zu sehen, dazu ein Schatten auf der Straße, der auf die dahinterliegende Not der Prostitution hinweist. So wirft eine der angedeuteten Frauen den Schatten eines Mädchens. Der Slogan „Für Kinder kein Spiel“ macht deutlich, dass rund 1,8 Millionen Kinder weltweit zu Pornografie oder Prostitution gezwungen werden. Die beiden anderen Motive nehmen Bezug auf Zwang und wirtschaftliche Existenznot von Frauen in der „Sexindustrie“.

Die Plakatkampagne wurde am Freitag in Berlin vorgestellt, in mehreren anderen Städten finden Aktionen dazu statt. Auf der dazugehörigen Website gibt es weiterführende Informationen zum Thema Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung.

Von: Jonathan Steinert

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