Rettungsschiff der Evangelischen Kirche hat schon 200 Menschen gerettet

Neun Tage nach dem Auslaufen des Rettungsschiffes „Sea-Watch 4“ wurden nach Angaben der Verantwortlichen bereits erste Menschen aus dem Mittelmeer gerettet. Im Rahmen dreier Rettungsoperationen nahm das Schiff 200 Menschen auf.
Von PRO
Das Schwesternschiff diese Bootes ist vor wenigen Tagen in den Einsatz gestartet – die Sea-Watch 4

Innerhalb der vergangenen 48 Stunden hat die Besatzung der „Sea-Watch 4“ 200 Menschen aus dem Mittelmeer gerettet. Das gab das Bündnis United4Rescue am Montag bekannt. Demnach führten das von der Organisation Sea Watch und Ärzte ohne Grenzen betriebene Schiff drei Rettungsaktionen vor der lybischen Küste durch.

Nachdem bereits am Samstag sieben Menschen vom Schiff aufgenommen wurden, konnten am Sonntag 97 und am Montag weitere 100 Menschen aus Schlauchboten gerettet werden. Erste Hilfe mit Rettungswesten leistete zuvor ein Versorgungsschiff einer Ölplattform.

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, sagte am Montag im Sender Bayern 2, dass die Rettung am vergangenen Wochenende „in trauriger Weise“ gezeigt habe, dass die Mission nötig sei. Es würden Menschen „vor der Haustür Europas“ ertrinken, weil die staatliche Seenotrettung eingestellt wurde und die europäischen Staaten nur zusehen würden. „Und deswegen ist es natürlich Aufgabe der Kirche, sich vom Leid der Menschen anrühren zu lassen. Man kann nicht beten und das Leid des Nächsten übersehen.“ Weiterhin widerspreche es „allen christlichen Grundorientierungen, wenn Menschen einfach so dem Ertrinken preisgegeben werden „, sagte Bedford-Strohm

Die operative Leitung der Rettungsaktionen hat die Organisation „Sea-Watch“, um die medizinische Notfallversorgung kümmert sich „Ärzte ohne Grenzen“. „Sea-Watch“ ist im Moment nach eigenen Angaben als einzige zivile Rettungsorganisation auf dem Mittelmeer aktiv. Das Bündnis „United4Rescue“ hat das Schiff im Januar ersteigert und der Organisation zur Verfügung gestellt. Das Bündnis wurde maßgeblich mitinitiiert von der Evangelischen Kirche in Deutschland, die damit einen Impuls vom Evangelischen Kirchentag in Dortmund 2019 aufnahm. Zu dem Bündnis gehören nach eigenen Angaben mittlerweile über 550 Organisationen und Vereine, darunter zahlreiche Kirchengemeinden, Vereine für Flüchtlingshilfe sowie muslimische Verbände.

Von: Martin Schlorke

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