Lebenstraum: Weihnachten im Heiligen Land

An Weihnachten werden in Israel auch viele philippinische Klänge zu hören sein. Im Heiligen Land leben rund 28.000 philippinische Arbeitskräfte. „Weihnachten im Heiligen Land zu verbringen, ist für sie ein Lebenstraum“, schreibt ARD-Korrespondent Tim Aßmann in einem NDR-Beitrag.
Von Johannes Blöcher-Weil
In Israel gibt es viele Gastarbeiter: sie bereichern an Weihnachten das geistliche Leben im Heiligen Land

In Israel gibt es an Weihnachten sogar Messen in der philippinischen Landessprache Tagalog. Dies hängt mit den vielen Gastarbeitern aus diesem Land zusammen. Ein NDR-Beitrag von ARD-Korrespondent Tim Aßmann beziffert die Zahl auf 28.000 Menschen. Es sind überwiegend Frauen, die in der privaten Altenpflege arbeiten.

Weil viele der Menschen tiefgläubige Katholiken sind, schlägt sich dies auch auf das geistliche Leben des Landes nieder. Viele der Gastarbeiter leben in der Region Tel Aviv. Dort werden und wollen sie an Weihnachten auch ihre Gottesdienste feiern, in denen der Gesang eine wichtige Rolle spielt.

Ein einzigartiges Gefühl

Auch Pfarrer Michael Grospe stammt von den Philippinen. Der NDR-Beitrag stellt ihn als humorvollen Theologen dar, der die Gläubigen immer wieder zum Lachen bringt. In dem Beitrag kommt auch Daisy – eine der Frauen – zu Wort. Sie verbringt zum zwölften Mal Weihnachten im Heiligen Land: „Ich kannte Bethlehem doch nur aus der Bibel. Weihnachten jetzt hier feiern zu können ist etwas, das ich mein Leben lang nicht vergessen werde. Es gibt mir ein anderes, ein einzigartiges Gefühl.“

Einige der Frauen leben in Wohngemeinschaften. Sie werden das Fest zusammen feiern. Für Daisy gehört der Kirchgang dazu. Ohne den Gottesdienst „würde ein Gefühl der Leere aufkommen. Die Messe hier macht uns viel Freude.“ Viele Frauen können nur alle fünf bis zehn Jahre nach Hause zurückkehren. Deswegen will Pfarrer Grospe ihnen eine Heimat bieten: „Wenn sie hier beten, verbindet sie das mit ihren Familien.“

Grospe ist vor drei Jahren nach Israel gekommen. Zunächst hatte er aufgrund der politischen Lage Bedenken. An Sonnabenden hält er in Tel Aviv sechs Messen ab. Der 40-Jährige bilanziert: „Wenn es mir hier mal schlecht geht, muss ich nur nach Jerusalem fahren und in die Grabeskirche oder zu den anderen heiligen Plätzen gehen.“ An Heiligabend werden der Pfarrer und ein Teil der Gläubigen in Bethlehem sein.

Von: Johannes Weil

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