Berlin – kein Platz für Christen?

Die deutsche Hauptstadt hat den Ruf einer toleranten Metropole. Das stimmt, sagt eine katholische Mutter, wenn man kein Christ ist.
Von PRO
Berlin gilt als tolerant. Dass auch der christliche Glaube Menschen Halt und Orientierung geben kann, scheint in der Stadt vergessen gegangen zu sein.

In der Hauptstadt, die wegen ihrer Weltoffenheit geschätzt wird, mangelt es an Toleranz gegenüber Christen. Das sagt eine Katholikin über die Hauptstadt. In der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS) vom Wochenende berichtet eine katholische Mutter von zwei Kindern über ihre Erfahrungen im Umgang mit dem christlichen Glauben in Berlin. In dem Artikel unter dem Titel „Mama, das ist doch normal, dass wir beten, oder?“ protokolliert die Journalistin Julia Schaaf Eindrücke und Erlebnisse der namentlich nicht benannten Frau, die mit ihren Kindern von Bayern nach Berlin gezogen ist.

Christliche Prägung verloren gegangen

Die Frau ist aus ihrer bayerischen Heimat gewohnt, den christlichen Glauben in den Alltag zu integrieren und hält das in einem christlich geprägten Land auch nicht für abwegig. Das stößt jedoch dem FAS-Artikel zufolge in der Hauptstadt auf Unverständnis. Verschiedene Momentaufnahmen schildern, wie die Mutter und ihre Kinder wegen christlicher Traditionen und Glaubenspraxis, etwa dem Beten, auf Unverständnis stoßen, oder gar belächelt werden. Auch andere Christen, Zugezogene aus Thüringen und Hessen, hätten demnach dieses Empfinden und verzichteten weitgehend darauf, ihren Glauben öffentlich zu leben.

Anders als in vielen Regionen in Deutschland sei es in Berlin unüblich seinen Glauben zu leben und in den Alltag zu integrieren. „Wir sind ein christlich geprägtes Land. Ich bin so aufgewachsen, und ich möchte nicht, dass das eingeht. Ich möchte meinen Glauben und die damit verbundenen Traditionen ausleben und an meine Kinder weitergeben“, erklärt die Mutter in der Zeitung. Diese Haltung habe sich in Berlin noch verstärkt. Die Frau bemängelt in der FAS, dass an den Schulen der Stadt kaum auf die christlichen Feiertage eingegangen werde. Dagegen sträubt sich die Mutter und will sich die Bedeutung von Weihnachten, Ostern und Himmelfahrt nicht wegnehmen lassen. Die Christin möchte erreichen, dass ihr Sohn „ganz normal sagen kann: Ja, ich bin getauft, ich gehe in die Kirche, und ich gehe jetzt zur ersten heiligen Kommunion“. Die Mutter sei letztlich mit ihren Kindern nach Bayern zurückgekehrt, weil sie sich nicht länger für ihren Glauben habe schämen wollen.

Von: pro

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