EKD-Synode berät zur Juden-Mission

Die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland tagt ab Sonntag in Magdeburg. Das Kirchenparlament befasst sich dann auch mit der umstrittenen Frage, ob Juden zum christlichen Glauben missioniert werden sollen. Diesjähriges Schwerpunkthema der Synode ist Europa und wie ein Leben in Solidarität gelingen kann.
Von PRO
Bei der EKD-Synode in Magdeburg gibt der Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm auch den Rechenschaftsbericht ab. Umstrittenstes Thema des Kirchenparlaments dürfte die Diskussion zur Judenmission werden

Die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die ab Sonntag in Magdeburg zusammentritt, erwartet gespannt die Debatte über die Missionierung von Juden. Dazu wird den Synodalen eine Beschlussvorlage vorgelegt. Der Antrag des Präsidiums sieht laut EKD-Präses Irmgard Schwaetzer eine „sehr klare Absage an alle die Formen des Glaubenszeugnisses, die gezielt auf die Bekehrung von Juden und deren Konversion gerichtet sind“.
„Als Christen ist es nicht unsere Aufgabe, Juden zum Heil zu führen, das tut Gott selbst“, sagte Schwaetzer in einem Interview auf der EKD-Seite. Damit solle natürlich nicht das christliche Zeugnis in der Welt geschwächt werden. In dem Antrag wird auch die Verantwortung nach der Schoah benannt. Beobachter rechnen mit kontroversen Debatten.
Der Bericht des EKD-Rates hat drei größere Handlungsschwerpunkte. Zum einen geht es um die abschließende Vorbereitung und Durchführung des Reformationsjubiläums. Zweiter Schwerpunkt ist ein besonderes Engagement im Zusammenhang mit der Globalisierung und der internationalen Verantwortung. Drittens werden Präses Schwaetzer und der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm ihre Konzepte und organisatorischen Grundlagen für eine erfolgreiche Arbeit des neuen Rates vorstellen.

Not der Menschen lindern

Das Evangelische Werk für Diakonie und Entwicklung sowie das Amt für missionarische Dienste legen in ihrem Bericht den Fokus auf die Schwächsten in der Gesellschaft. Es gehe darum, die Not der Flüchtlinge in Deutschland zu lindern, aber auch derjenigen, die nicht oder nur begrenzt am Überfluss teilhaben. Ein weiteres Thema der Synode ist die Auseinandersetzung der Kirche mit dem Thema Rechtspopulismus. Zudem gibt es die obligatorische Haushaltsdebatte. Die Vereinigung Evangelischer Landeskirchen in Deutschland prämiert den Preisträger des Wettbewerbs „Evangelium Digital“.
Bilanziert werden soll auch der Zwischenstand des Reformprozesses „Kirche im Aufbruch“, der vor wenigen Jahren angestoßen wurde. Ausführlich wird sich die Synode auch mit der Medienarbeit der EKD beschäftigen. Der Direktor des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik (GEP), Jörg Bollmann, stellt seinen Bericht unter das Thema „Gottvertrauen als Markenkern“.
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU), Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sowie Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper und Bischof Gerhard Feige richten ein Grußwort an die Synode. Zur Synode werden auch Besucher aus Norwegen und Schweden zu Gast sein. Den Abschluss feiern die Synodalen am 9. November in der Pauluskirche mit Präses Annette Kurschus.
Seit Donnertag und bis Samstag tagt in Magdeburg zudem die Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) sowie von Freitag bis Samstag die Vollkonferenz der Union Evangelischer Kirchen in der EKD (UEK). (pro)Neue Spielräume des Evangeliums schaffen (pro)
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