Gospelsänger zum Todesschützen von Charleston: Gott vergibt dir

Der amerikanische Gospelsänger Marcus Stanley hat den mutmaßlichen Todesschützen von Charleston via Facebook aufgefordert, sein Leben Jesus zu übergeben. Dylann Roof hatte am Mittwochabend einen Anschlag in einer afroamerikanischen Kirche verübt, bei dem neun Menschen starben.
Von PRO
Gospelsänger Marcus Stanley war selbst Opfer eines Anschlags
Wie jeden Mittwoch trafen sich die Gläubigen in Charleston in South Carolina mit Reverend Clementa Pinckney in der Emanuel African Methodist Episcopal Church zur Bibelstunde. Sie beteten und lasen gemeinsam in der Heiligen Schrift. Zum Ende des Treffens stand der 21-Jährige Weiße Dylann Roof auf, zog seine Waffe und begann zu schießen, wie Augenzeugen berichten. Neun Afroamerikaner wurden dabei getötet. Eine Augenzeugin sagt, der mutmaßliche Täter habe gerufen: „Ich muss es tun. Ihr vergewaltigt unsere Frauen und übernehmt unser Land. Und ihr müsst gehen.“ Das berichtet NBC News. Die Ermittler gehen daher von einem Hassverbrechen aus rassistischen Motiven aus. Die Emanuel African Methodist Episcopal Church gilt als die älteste afroamerikanische Kirche in den Südstaaten der USA. Eines der Opfer ist Pastor Pinckney, eine spirituelle Leitfigur der Stadt.

„Bekenne deine Sünden“

Der amerikanische Gospelsänger Marcus Stanley reagierte auf den Anschlag, indem er Roof auf Facebook anschrieb. Noch bevor der mutmaßliche Todesschütze von Charleston gefasst werden konnte, schrieb der Sänger in das Facebook-Profil, das Roofs Foto zeigt: „Gib dein Herz Jesus und bekenne deine Sünden mit dem Herzen, das nach Vergebung strebt. Er ist der einzige, der deine Seele erretten kann und die schreckliche Tat, die du begangen hast, vergeben kann.“ Das zitiert die christliche Nachrichtenseite Faithit.com aus dem Post auf Roofs Profil, das mittlerweile gelöscht wurde. Stanley war im April 2004 selbst Opfer eines Anschlags durch ein Gangmitglied, wie er auf seiner Facebook-Seite schildert. Er wurde acht Mal von einer Schusswaffe getroffen, war daraufhin vorübergehend auf seiner rechten Körperseite gelähmt und kann jetzt wieder gehen. Weiter schreibt er dem mutmaßlichen Täter: „Ich liebe dich Dylann, sogar inmitten der Dunkelheit und dem Schmerz, den du verursacht hast, aber viel wichtiger ist: ER liebt dich.“ Gospelsänger Stanley ruft Roof dazu auf, seine Sünden zu bekennen und notiert unter das Profilfoto auch ein Bekenntnis-Gebet. Zudem schreibt er: „Kinder wachsen nicht mit Hass in ihrem Herzen auf. Wir werden als farbenblind in die Welt geboren. Irgendwo auf deinem Weg wurde dir gelehrt, Menschen zu hassen, die nicht sind wie du, und das ist wahrlich tragisch. Du hast nichts erreicht durch das Töten, außer Schmerz zu sähen in den Herzen der Familien der Opfer und zahlreicher Herzen im ganzen Land, und der bleibt für immer.“

Sohn eines Opfers: „Wir haben ihm bereits vergeben“

Die Stadt Charleston trauert. Zwei Kinder einer Frau, die bei dem Attentat getötet wurde, sagen, ihr Glaube helfe ihnen, das Geschehene zu bewältigen. Chris Singleton, der Sohn der 45-jährigen Frau, sagte der BBC: „Wir haben ihm bereits dafür vergeben, was er getan hat. Es gibt nichts als Liebe von unserer Seite der Familie“. Seine Schwester, Camryn Singleton, äußerte sich: „Ich fühle sehr viel Liebe. Ich fühle ein bisschen Bitterkeit, aber ich bin überwältigt von der Liebe.“ (pro)
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https://www.pro-medienmagazin.de/journalismus/detailansicht/aktuell/leitender-bild-redakteur-will-laut-von-jesus-christus-sprechen-91868/
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