Katars Botschafter antwortet auf Hubers WM-Kritik

In einem offiziellen Schreiben hat der Botschafter von Katar, Abdulrahman Bin Mohammed Al-Khulaifi, die Kritik Wolfgang Hubers an der Fußball-WM 2022 im Emirat Katar zurückgewiesen. Der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber, hatte die Verlegung in den Dezember scharf kritisiert. Auch die prinzipielle Vergabe an das Land bezeichnete er als Fehler.
Von PRO
Hier soll 2022 der Ball rollen, wenn die Fußball-WM in Katar stattfindet: im Al Khalifa Stadium von Doha
Wie die Evangelische Nachrichtenagentur idea meldet, betonte Al-Khulaifi, dass sich sein Land bei der Terminierung der Spiele der FIFA unterordne, auch wenn sich der Termin auf christlich geprägte Länder auswirke. Die Terminierung der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien während des muslimischen Fastenmonats Ramadan hätten die Muslime auch nicht kritisiert. „Daher bitte man Huber, die Weihnachtszeit nicht als Argument gegen eine WM im November und Dezember zu verwenden“, schreibt das Online-Portal von idea.

Vergabe war rechtmäßig

Der Bischof hatte nicht nur die Austragung der Spiele in der Adventszeit kritisiert, sondern sogar die Gründung eines alternativen Fußball-Weltverbandes angeregt und die Vergabe nach Katar als Fehler bezeichnet. Sowohl der Ethik-Ausschuss der FIFA als auch der deutsche Richter Hans-Joachim Eckert, der gegen Korruption im Sport kämpft, hätten die Vergabe als rechtmäßig bezeichnet. Über konstruktive Kritik würde er sich sehr freuen, schreibt der katarische Botschafter. Mit dem Brief verband er eine Einladung an Huber, sich in Katar selbst ein Bild vom Stand der Vorbereitungen zu machen. Kritiker bemängeln die Bedingungen auf den WM-Baustellen und das System, nach dem die Arbeitnehmer angestellt werden. Amnesty International bezeichnete dies als Form von Leibeigenschaft. Bereits beim Besuch von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) im März hatte der katarische Botschafter eine einseitige und polemische Berichterstattung rund um die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 und die Baustellen-Problematik kritisiert. Im Emirat Katar ist der Islam Staatsreligion. Nur etwa jeder 15. der 2,2 Millionen Einwohner ist Christ. (pro)
https://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/detailansicht/aktuell/huber-fifa-repraesentiert-fussball-katastrophal-91465/
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