Deutsche Evangelische Allianz und EKD distanzieren sich von Koran-Verbrennung

Die Deutsche Evangelische Allianz (DEA) distanziert sich in aller Form von der beabsichtigten Verbrennung eines Korans durch eine Gruppe in Florida.
Von PRO

"Wir hoffen, dass diese Gruppe in den USA von ihrem unsinnigen Vorhaben
ablässt. Mit christlichem Glauben hat das jedenfalls überhaupt nichts zu
tun! Das Recht auf Religionsfreiheit ist unteilbar und kann nicht
allein von einer bestimmten Gruppe unter Ausschluss anderer in Anspruch
genommen werden", betonte der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen
Allianz Jürgen Werth (Wetzlar).

Ebenso wie die National Association of Evangelicals (NAE) in den USA und die Weltweite Evangelische Allianz (WEA) stehe die DEA für die Freiheit jedes Menschen ein, eine Religion (oder auch keine) auszuüben. "Die Religionsfreiheit gilt allen Menschen! Dies war eines der Motive für die Gründung der Evangelischen Allianz im Jahre 1846", so die Mitteilung der DEA.


Und weiter: "Als Evangelische Allianz treten wir für verfolgte Christen und ebenso für Anhänger anderer Religionen ein, entsprechend dem Vorbild der ersten Delegationen der Evangelischen Allianz im 19. Jahrhundert, die unter anderem beim türkischen Sultan und beim russischen Zar in Sachen Religionsfreiheit vorstellig wurden."

Die Evangelische Allianz in Deutschland bekräftigt die Absicht der Christen, mit Anhängern anderer Religionen und mit Menschen ohne Religionszugehörigkeit friedlich zusammenzuleben und mit ihnen zum gemeinsamen Wohl und für Versöhnung zusammenzuarbeiten.

Dabei differenziere die Evangelische Allianz zwischen dem Eintreten für die Rechte von Anhängern anderer Religionen oder Menschen ohne Religionszugehörigkeit und dem Gutheißen ihrer Wahrheitsansprüche. Es sei möglich, für die Freiheit anderer einzutreten, ohne deren Glaubensüberzeugung für wahr zu halten oder zu teilen.

Unterdessen kritisierte auch der Auslandsbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Martin Schindehütte, die Ankündigung, am 11. September dieses Jahres den Koran zu verbrennen, scharf. Die Ankündigung sei eine "unerträgliche Provokation", sagte Schindehütte am Mittwoch in Hannover.

Die EKD, so Schindehütte weiter, distanziere sich entschieden von solch provozierenden Handlungen, die mit dem christlichen Zeugnis nicht vereinbar sind und in keiner Weise dazu beitragen, Probleme zu lösen und Vertrauen zu schaffen. Gerade zum Ende des Fastenmonats Ramadan, den Muslime in aller Welt in diesen Tagen begehen, diene eine solche Handlung nicht der Verständigung, sondern gebe radikalen Positionen und Reaktionen neuen Nährboden. Christen seien verpflichtet, unter klarem Bezug auf ihr eigenes Zeugnis mit Muslimen in guter Nachbarschaft zu leben und zum Frieden beizutragen.

Die Christliche Gemeinde Köln, die Terry Jones früher leitete, entband ihn 2008 wegen unhaltbarer theologischer Aussagen und Geltungssucht von der Leitung. (pro)

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