Über Weihnachten in der Presse: „Welt“-Redakteur Hasse promoviert

Mit einer Forschungsarbeit über die journalistische Wahrnehmung des Weihnachtsfestes in deutschen Zeitungen und Zeitschriften wurde jetzt Edgar Sebastian Hasse von der Theologischen Fakultät der Universität Greifswald zum Doktor der Theologie promoviert. Er ist Redakteur der "Welt" und "Welt am Sonntag" in Hamburg und Vorstandsmitglied des Christlichen Medienverbundes KEP.
Von PRO

Die Verleihung des akademischen Grades findet bei einer Festveranstaltung der Greifswalder Ernst-Moritz-Arndt-Universität am Freitag, 28. Mai, statt.

Der 50-jährige Hasse hatte mehr als 3.600 Zeitungs- und Zeitschriftenartikel aus 50 Jahren Pressegeschichte inhaltsanalytisch und statistisch ausgewertet und im theoretischen Teil seiner Arbeit in Tageszeitungen veröffentlichte Weihnachtshomilien der Theologen Karl Barth und Rudolf Bultmann sowie von Ernst Fuchs untersucht. Untersuchungsgegenstände waren die "Frankfurter Allgemeine Zeitung", "Süddeutsche Zeitung", "Bild", "taz" und "Leipziger Volkszeitung" sowie die Magazine "Bild der Frau", "Spiegel", "Focus", "Stern", "Bravo" und "Playboy".

Immer weniger Artikel über Weihnachten

Zu den Ergebnissen der komparativen Analysen im Zeitraum von 1955 bis 2005 gehört die Messung, dass die Zahl der Artikel, die sich explizit mit dem Thema Weihnachten beschäftigen, um die Hälfte gesunken ist. Zudem sei der christliche Kern des Festes weiter erodiert. Die Botschaft der Inkarnation, der Menschwerdung Gottes, werde immer weniger medial kommuniziert.

Konstant sei dagegen die "Assemblage von Genuss und Geschenken".  Kirchliche, christliche und religiöse Themen hätten gegenüber diesem Agenda-Setting eine um 50 Prozent geringere Chance auf  mediale Repräsentation.

Um dem christlichen Bedeutungsverlust kirchlicher Feste zu begegnen, schlägt der evangelisch-lutherische Theologe eine bundesweite ökumenische Aktion "365 Tage mit Gott – das Kirchenjahr erleben" vor. Nach dem Vorbild des "Jahres mit der Bibel" solle die Ästhetik, die Dramaturgie, der theologische Zusammenhang und die Vielfalt des Kirchenjahres öffentlich in Erinnerung gerufen werden.

Erster Gutachter der mit "magna cum laude" bewerteten Dissertation war Professor Roland Rosenstock, Lehrstuhlinhaber für Praktische Theologie, Religionspädagogik, Religionsdidaktik und Medienforschung, zweiter Gutachter Professor Michael Herbst, Lehrstuhlinhaber für Praktische Theologie in Greifswald. Vorsitzender des Promotionsausschusses war der Dekan der Fakultät, Professor Heinrich Assel.

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