Tamilen sollen das Evangelium hören

Nach dem Ende des verheerenden Bürgerkrieges in Sri Lanka wollen Christen das Land mit dem Evangelium erreichen. Eine Hörbibel in der Sprache der Einheimischen soll auch denen das Wort Gottes näher bringen, die nicht lesen und schreiben können.
Von PRO

Erst wenige Wochen ist es her, als die Menschenrechtslage in Sri Lanka und der Bürgerkrieg zwischen tamilischen Aufständischen und Regierungstruppen die Medien weltweit beherrschten. Am 19. Mai 2009 ging dort mit dem Tod des Rebellenführers Velupillai Prabhakarans ein Bürgerkrieg zu Ende, der Jahrzehnte getobt und Zehntausende das Leben gekostet hatte. Der Wiederaufbau des normalen Lebensalltags tausender tamilischer Flüchtlinge in Sri Lanka beinhalte auch den „Wiederaufbau ihres Glaubens“, heißt es in der Zeitung „Christian Today“ und berichtet von einer Gruppierung, die versucht, das Evangelium in dem kriegsgebeutelten Land zu etablieren – und zwar durch Hörbibeln.

„Die Menschen sind bereit für die Nachricht der Hoffnung“

„Faith Comes by Hearing“ (Glaube kommt durchs Hören) hat sich zum Ziel gesetzt, Menschen auf der ganzen Welt zu erreichen, auch jene, die nicht lesen können. Deshalb übersetzen Mitarbeiter die Bibel in unterschiedlichste Sprachen und verteilen sie als Hörbücher in Form von MP3s oder Kassetten auch in entlegenen Gebieten der Welt. Das Projekt soll nun Sri Lanka erreichen. „Die Umstände in Sri Lanka sind im Moment schwierig – geschlossene Straßen, unhygienische Lebensbedingungen und ärmliche Verhältnisse“, erklärte Doug Harstine, Regionalleiter von „Faith Comes by Hearing“ der Zeitung „Christian Today“. Dennoch sei das Land bald so gut zugänglich wie lange nicht mehr: „Die Rebellengebiete, die einst abgeschirmt und stark bewacht waren, werden bald wieder geöffnet sein. Während dieser Zeit des Wiederaufbaus geschieht auch der Wiederaufbau des Glaubens“, sagte Harstine und erklärte weiter: „Die Menschen sind bereit für die Nachricht der Hoffnung, die von Gottes Wort kommt.“

Die Organisation arbeitet mit Partnern wie „Wycliff“ oder „World Vision“ zusammen. In Sri Lanka werden die Mitarbeiter von der „Ceylon Bible Society“ unterstützt. Gemeinsam verteilen die Christen tausende Hörbibeln in den tamilischen Flüchtlingslagern. Zudem soll eine weiteres Team gebildet werden, das dort eine Übersetzung des Neuen Testaments erstellen soll. „Diese begabten Gläubigen werden (…) dort Bibel-Hörgruppen gründen“, erklärte Harstine. Eine Gruppe soll die Bibel zudem in einer tamilischen Version mit Stimmen der Einheimischen aufnehmen. Die bisherige Tamilen-Ausgabe wurde von Indern gesprochen. Harstine: „Nun wird Gottes Wort ihren Dialekt haben, und die Tamilen werden offener für die Schrift sein.“

„Faith Comes by Hearing“ will das Neue Testament bis 2016 in 2.000 Sprachen übersetzen und zwei Millionen Bibel-Hörgruppen gründen, um 50 Prozent der Weltbevölkerung zu erreichen, die nicht lesen können. Die Organisation hat bisher nach eigenen Angaben 439 verschiedene Bibelübersetzungen in 371 Sprachen aufgenommen. (PRO)

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