Anti-Cruise-Video: Schauspieler verlässt Scientology

Er ist der erste prominente Amerikaner, der aus der Scientology-Sekte ausgestiegen ist und nun öffentlich gegen sie wettert. Der US-Schauspieler Jason Beghe kehrte Scientology den Rücken und erklärt in einem Video, dass die Sekte ein großer Betrug sei.
Von PRO

Beghe, der aus Fernsehserien wie „CSI“, „Numb3rs“ und „Cane“ bekannt ist, war zwölf Jahre Mitglied der Sekte. Zwischendurch trat er sogar als Sprecher der Organisation und in Filmen von Scientology auf. Scientology-Chef David Miscavige nannte ihn einst ein „Aushängeschild von Scientology“. Nun hat sich der 48-Jährige in einen der stärksten Kritiker verwandelt.

Beghe nahm Kontakt zu Andreas Heldal-Lund auf, dem Leiter der Vereinigung „Operation Clambake“, die öffentlich Kritik an Scientology äußert. Die in Norwegen ansässige Nichtregierungsorganisation bezeichnet Scientology als „bösartigen, gefährlichen Kult, der sich als Religion ausgibt“. Der Norweger Heldal-Lund machte den Schauspieler mit dem bekannten Scientology-Kritiker Mark Bunker bekannt. Der interviewte ihn und veröffentlichte vor wenigen Tagen erste Ausschnitte des Videos im Internet.

„Scientology ist sehr, sehr gefährlich für die geistige, psychische und emotionale Entwicklung“, sagt Beghe darin. „Wenn Scientology wahr ist, dann läuft einiges schief.“ Die Organisation halte einfach nicht, was sie verspreche, so Beghe, der in seinem Monolog nicht mit derben Kraftausdrücken spart. „Wo, verdammt nochmal, ist dieser Zustand ‚clear'“, fragt der Schauspieler, der es innerhalb des Scientology-Systems bereits auf eine hohe Stufe („OT“ = „Operating Thetan“) geschafft hatte. „Zeigt mir einen verdammten ‚Clear'“, fährt Beghe verärgert fort. Je höher man in der Scientology-Hierarchie komme, desto schlimmer werde es. Für ihn sei Scientology nur noch ein „Witz“.

Gegen-Video zu Tom Cruise

Mitte Januar war ein Video bei Youtube aufgetaucht, in dem einer der bekanntesten Vertreter der Sekte, der Schauspieler Tom Cruise, Scientology in höchsten Tönen lobte. Beghes Abrechnung mit der Organisation ist insofern die Antwort auf jenes Cruise-Video, das für heftige Diskussionen und auch Belustigung weltweit gesorgt hatte. Wenn sich Beghe in dem dreiminütigen Film über all die „glücklichen“ Sekten-Mitglieder lustig macht, die einen hohen „OT“ erreicht haben, und dabei in affektiertes Lachen ausbricht, scheint er damit geradezu Cruise nachzuahmen, der damals in ähnlicher Weise seine Faszination gegenüber Scientology zum Ausdruck bringen wollte.

Für ihn sei es ein „Luxus“, einmal in der Scientology-Sekte gewesen zu sein, nun jedoch den Weg herausgefunden zu haben. Ein weiterer, ausführlicher Ausschnitt aus dem insgesamt drei Stunden dauernden Video-Interview mit Beghe soll am Wochenende folgen. (PRO)

Lesen Sie zu diesem Thema auch den Artikel über das Buch „Kindheit bei Scientology“ von Ursula Caberta in der neuen Ausgabe 2/2008 des Christlichen Medienmagazins pro. Jetzt kostenlos und unverbindlich bestellen: Telefon (06441) 915 151, E-Mail: info@pro-medienmagazin.de oder online.

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