Meinung

Du sollst nicht mit antisemitischen Ressentiments spielen

Wahlkampf lebt natürlich von Zuspitzung. Doch was sich die INSM geleistet hat, überschreitet eine rote Linie.
Von Nicolai Franz
Stellt sich mit weiteren Abgeordneten der Grünen, SPD, Linken, Union und FDP gegen Jens Spahns Gesetzesentwurf: Grünen-Vorsitzende Annalena Baerbock

Die Anzeige der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM), die in verschiedenen Medien erschienen war, zeigte die Grünen-Spitzenkandidatin Annalena Baerbock als Mose in Charlton-Heston-Manier, der die Zehn Gebote auf zwei Schrifttafeln hält. 

Aufgelistet sind „Verbote“, die die Grünen angeblich oder tatsächlich fordern. Die INSM erklärt auf einer Website, was sie von diesen Forderungen hält: Nichts. Dass eine Wirtschaftsinitiative zur Nicht-Wahl aufruft, ist völlig legitim. Doch hier hat sich die INSM gleich mehrfach verstiegen.

Annalena Baerbock – INSM
Dieses Bild ist in verschiedenen Medien als Anzeige erschienen

Der heftigste Vorwurf ist der des Antisemitismus. Zugegeben, man muss schon ein bisschen nachdenken, um zu verstehen, warum der Vorwurf berechtigt ist. Wer das manipulierte Bild mit Baerbock sieht, wird aber sofort getriggert: Hier wähnt sich ein Mensch im göttlichen Auftrag, um mit Verboten, die keiner will, Menschen auf seine Seite zu ziehen. Eine Minderheit, die die Welt beherrscht – das ist ein antisemitisches Klischee, das sich seit Jahrhunderten in den Köpfen eingebrannt hat. Als „kulturellen Code“ bezeichnet das der Politologe Michael Koß in einem Beitrag für die Wochenzeitung Die Zeit. Einen Code, der an „tief eingesunkene Ressentiments“ appelliere, „die gar nicht intellektuell verarbeitet werden müssen, um wirksam zu sein“. Das Plakat funktioniert also unbewusst, weil es den Betrachter veranlasst, die tief in ihm steckenden antijüdischen Ressentiments auf eine andere Gruppe, in diesem Fall die Grünen, zu übertragen.

Wahrscheinlich haben die INSM-Verantwortlichen kaum eine Sekunde darüber nachgedacht. Jedenfalls legt auch der Rest der Idee nicht nahe, dass die Wirtschaftsleute Religionsexperten sind.

Das zeigt zum Beispiel, dass die Initiative ein Sammelsurium politischer Forderungen (teils arg zugespitzt) automatisch als quasi-religiös identifiziert. Ob die INSM das Strafgesetzbuch, das Bürgerliche Gesetzbuch oder gar das Grundgesetz auch als Ausdruck einer „Staatsreligion“ diffamieren würde? Wohl kaum. „Staatsreligion“ ist eben das, was der INSM nicht gefällt, was weh tut, was Spaß wegnimmt. Religion als Spielverderber, auch diese Botschaft sendet diese Kampagne. 

Damit offenbaren die Wirtschaftsvertreter religiöse Unkenntnis: Das Regelwerk auf den beiden Steintafeln war mitnichten eine Liste von Verboten, sondern drückte die Beziehung zwischen Gott und Mensch aus. Und zwar auch in Geboten, etwa der Ruhe am Sabbat. Mit den Zehn Geboten wollte Gott sein Volk nicht gängeln oder strafen, sondern ihm ein Leben in Freiheit und in Liebe zu Gott ermöglichen.

Anlass für Kritik bieten die Grünen reichlich: Frisierte Lebensläufe, immer wieder skurrile Forderungen aus der Basis und auch der Ansatz der Grünen, die Klimakrise eher mit Verzicht als mit technischem Fortschritt zu bekämpfen, das alles darf und muss diskutiert werden. Aber bitte nicht so.

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28 Antworten

  1. Tut mir leid, aber ich kann diese Ansicht auch nach einer Nacht drüber schlafen keinesfalls nachvollziehen. Es ist mal wieder das inzwischen übliche Konservativen-Bashing, das sich hier Bahn bricht. Man möchte hier offensichtlich alles, was nicht links ist, in die rechte Ecke stellen. Und PRO macht sich hier zum Erfüllungsgehilfen.

    Mose und die Gesetzestafeln waren schon oft Gegenstand von Karikaturen. Und jetzt, wo in Deutschland immer mehr eine politisch-korrekte Hypermoral um sich greift, muss jetzt plötzlich die Antisemitismus-Keule her. Eine Nummer kleiner geht es wohl nicht mehr. Man kann die Abbildung durchaus auch als Ungleichung (!) zwischen den Grünen und dem Judentum interpretieren, im Sinne von: Was bei den Israeliten Gebote waren/sind, das sind bei den Grünen Verbote. So langsam muss man Deutschland bereits mit der Türkei vergleichen, in der 2017 eine Satire-Zeitschrift nach einer Mose-Karikatur eingestampft wurde (https://www.bz-berlin.de/welt/satire-magazin-girgir-nach-moses-karikatur-eingestellt).

    Viel bedenklicher und finde ich da die mangelnde Distanzierung des Kirchentages von der BDS-Bewegung (deren Vertreter man dann doch nicht ganz mit denen der AfD gleichsetzen wollte) oder die befürwortende Haltung zahlreicher Freikirchler zu einem Beschneidungsverbot während der großen Debatte hierüber im Jahr 2012. Komischerweise darf linke Satire fast alles (zu Hauf übrigens mit antichristlichen Klischees spielen), konservative Satire hingegen wird regelmäßig ins Reich des Übels verwiesen. Konsequenterweise müsste man dann auch die Heute-Show, Sketch History oder das Leben des Brian sofort auf den Index setzen – oder am besten jede Art von „härterer“ Satire.

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  2. Ich würde so gerne nur ein einziges Mal erleben das ein Antisemitismusbeauftragter sagt: „Die Vorwürfe sind unbegründet. Das ist kein Antisemitismus“. Leider wird das wohl nie passieren, egal wie absurd und konstruiert die Vorwürfe sind.

    „Eine Minderheit, die die Welt beherrscht – das ist ein antisemitisches Klischee“

    Und wo steht jetzt, das Frau Baerbock die Welt beherrschen will? Ist es auch ein antisemitischen Klischee, wenn man davon ausgeht, das sie als Bundeskanzerin Deutschland beherrschen will? Ist es illegitim oder verwerflich als einzelner Mensch ein ganzes Land zu regieren? Damit wäre wohl das ganze Konzept der repräsentiven Demokratie antisemitisch, da Politiker eine kleine Minderheit sind, die das ganze Land beherrschen.

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    1. Der Unterschied ist die demokratische Legitimation. „Eine Minderheit die die Welt beherrscht“, wird wohl kaum die meisten Stimmen bei einer Wahl erhalten, sonst wäre es ja keine Minderheit mehr. Politiker:innen herrschen auf Zeit und sind vom Souverän, dem Volk beauftragt. Das ist keine „kleine Clique“ oder so.

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  3. Diese Meinung ist aber arg an den Haaren herbeigezogen. Auch als Christ kenne ich die Geschichte von Mose und dem Empfang der 10 Geboten auf Steintafeln am Sinai. Aber nicht im Entferntesten fühle ich mich dadurch irgendwie „religiös beleidigt“. Antisemitismus darin erkennen zu wollen, das ist schon böswillig. Es ist das gute Recht einer Lobbyorganisation, gegen diese ökopopulistische Partei und ihr „Spitzenpersonal“ auch etwas zu unternehmen, da diese, würden sie an die Macht kommen, unserem Land immensen Schaden zufügen könnten. Unter dem Deckmantel des Umweltschutzes wird da eine wahre neomarxistische Doktrin in Aussicht gestellt, da muß man wirklich aufpassen, das sind totalitäre Vorstellungen, die einzig an urbanen Wählern ausgerichtet ist. Das sind die, bei denen das Essen aus dem Supermarkt kommt und der Strom aus der Steckdose, diese Partei hat einen Personalstamm von Leuten, die noch nie in ihrem Leben wirklich gearbeitet haben, teils keinen berufsqualifizierenden Abschluß gemacht haben, aber sich arrogant anmaßen, anderen, wenn auch durch die Hintertür, vorschreiben zu wollen, wie sie zu leben haben. Hier im Norden ächzen wir beim Strompreis schon jetzt über die höchsten Strompreise in Europa, „dank“ der EEG-Umlage, die nur wir im Norden zu bezahlen haben, die ohnehin niedrigere Löhne haben. Alle Segnungen, ob es neue Heizungen, neue Autos, Landeinfrastruktur usw. müssen auch bezahlt werden, spricht durch wertschöpfende Arbeit ermöglicht werden. Das begreifen die Ökopopulisten nicht. Mit Juden haben diese genau gar nichts zu tun, sie sind ja kommunistisch nach Mao ausgerichtet, ihr großes Vorbild. Das war sein China, alle auf dem Fahrrad, alle gleich machen, alle gleich arm, bis auf die Regierungsapparate. Das, was Rechtspopulisten Juden vorwerfen und in dümmlichen Verschwörungstheorien unterstellen, ist genau das Gegenteil, brutaler Raubtierkapitalismus, um die ganze Welt zu beherrschen.
    Dieses Bild mit den 10 Verboten sehe ich eher als eine Warnung vor dem Ökogötzen, dem mal alles opfern will. Diese Ökopopulisten sind weder jüdisch noch christlich, sie propagieren ja gerade die Emanzipation des Individuums von Autoritäten, damit ist auch Gott gemeint. Sie sind streng atheistisch und religionsfeindlich eingestellt.

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  4. Warum müssen eigentlich alle Medien über alle Stöckchen springen die ihnen hingehalten werden?
    Wir haben gelernt, dass wir den Nazismus verharmlosen, wenn wir ihn bei Sachverhalten meinen zu sehen wo er nicht vorhanden ist. Das gleiche gilt für den Antisemitismus. Hier wird etwas als Antisemitismus bezeichnet wo er nämlich gar nicht stattfindet. Es sind bei weitem mehr Christen wie Juden, die sich in dieser Welt aktuell auf die 10 Gebote beziehen. Warum kann das denn dann kein Angriff auf den christlichen Glauben sein? Nein, es geht um etwas ganz anderes: Das zugespitzte und richtigerweise Benennen der GRÜNEN als Verbotspartei soll auf diesem Weg mit der Antisemitismuskeule abgewehrt werden. Wichtiger wäre den wirklichen Ursachen für Antisemitismus bei rechts, links und den Moslems nachzugehen und die GRÜNEN als das entlarven was sie sind: eine Partei, die letzten Endes nur über Verbote das Thema Klimaschutz regeln will und von biblischen Werten wie in der Ehe- und Familienpolitik nicht viel hält und damit als mögliche wählbare Option für Christen eigentlich nicht zur Verfügung steht. SO kann man natürlich auch dem Kern von Sachverhalten aus dem Weg gehen, Herr Franz

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  5. Christliche oder bibl. Gedanken in der Werbung einsetzen kommt der rechten Szene schon sehr nahe.
    Bei der letzten Bundestagswahl , die sogar im Lutherjahr 2017 stattfand, setzte die NPD u. a. einen markanten Spruch Luthers als Wahlaussage ein, wonach es auch Proteste gab !

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  6. Ich bin etwas schockiert, dass ich bei der Plakatwerbung einfach nur gedacht habe, dass hierdurch auf die Verbotskultur der Grünen angespielt wird, während der Gedanke an meine tief verborgene Judenfeindlichkeit, von der ich in den Zeitungen lese, erst beim Zeitungslesen befremdlich über mich kommt. Als Christ denke ich auch nicht abschließend an „den Juden“, wenn ich Mose-Anspielungen sehe. Dieses Motiv ist demnach genauso Ressentiments-bedienend gegenüber Juden wie Christen – zunächst einmal nämlich gar nicht.

    Ein zweiter Aspekt, der mir auffällt: Wenn es antisemintisch wäre, müsste „das Jüdische“ hier ja negativ beschmuddelt dargestellt werden. Aber die entlarvenden Aspekte treffen ja die Grünen. Die Aussage, ob Moses seine Leute ins gelobte Land führt, wird nirgendwo erwähnt. Ggf. im Kontrast ja sogar bejaht (positiv).

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    1. darum geht es auch gar nicht.
      Die Gebote werden mit Staatsreligion gleichgesetzt. Als hätten wir, oder liefen Gefahr in Dtl. eine Staatsreligion zu haben oder zu bekommen, die vielleicht sogar noch jüdisch ist. Welche Gedanken das schüren kann, sollte klar sein. Stichwort Weltverschwörung, …passt damals und für heute ebenso für viele ins Bild. Obs nun stimmt oder nicht, spielt doch da gar keine Rolle.

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  7. Mir fehlt die Phantasie um hier Antisemitismus zu erkennen, aber vielleicht beeinträchtigt meine innere Distanz zu den Grünen die Objektivität.
    Die speist sich durch deren Hypermoral, Verbotsorgien, Bevormundung der Menschen und ideologische Verbohrtheit, die ihre Anfänge in den K-Gruppen der frühen 80 Jahre hat. Erschwerend dazu kommen die Lebensläufe des Stammpersonals : Kreißsaal, Hörsaal, Plenarsaal !

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  8. Ein Großteil der Kommentare zeigt, dass der Autor des Artikels irgendwie doch Recht hat. Natürlich kann ich als Christ darüber stehen, weil Gott sich nicht so leicht in die Pfanne hauen lässt. Trotzdem hat ein Volk ein kulturelles und geschichtliches und auch religiöses Gewissen. Werbung zielt auch fast immer durch Unterbotschaften auf unser Unterbewusstsein. 10 Gebote werde für sehr viele Menschen als Verbote wahrgenommen und Religion als Spaßverderber. Das liegt aber gar nicht unbedingt an ihnen selbst, sondern an Menschen die eben solche, wie diese Kampagnen und sonstige Religionsbahsingrunden betreiben. Fr.Baerbook, greift hier im Grunde knapp 40 Millionen Deutsche an, die Mitglied in einer monotheistischen Religionsgemeinschaft sind. Dazu noch mit einem wahrlich dummen Satz. In Deutschland gibt es schon lange keine Staatsreligion mehr. Und auch wenn wir kein Laizistischer Staat sind, eine Staatsreligion haben wir mitnichten. Wohl aber sehr viele Menschen die sich als religiös oder gläubig bezeichnen. Derartiges hat auch niemand vor zu gründen. Nicht mal die AfD. Natürlich spielt dieses Plakat auf etwas anders ab, das Kirchen und Staat in vielen Dingen kooperieren und es Zwischen einander diverse Verträge gibt über die man gewiss in einer Demokratie diskutieren kann. Das Plakat vermittelt aber schon ironischer Weise fast dogmatisch was „verboten gehört“. Peinlich, angreifend und wenn vielleicht nicht antisemitisch auf jeden Fall, das Judentum diffamierend und für Dtl. vollkommen falsch interpretiert.

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    1. Lieber Matthias,
      wir möchten hier gerne darauf hinweisen, dass Frau Baerbock selbst nichts mit der Kamapgne zu tun hat. Die Kampagne stammt von der INSM. Die Grünen-Politikerin ist die Inhalte deshalb nicht verantwortlich.
      Die PRO-Redaktion

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      1. sie hat nichts damit zu tun und ist aber darauf abgebildet? Sind sie wirklich der Überzeugung, sie wusste nix davon?
        Sorry, beides halte ich für mehr als unwahrscheinlich.

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  9. Liebe Kommentatoren,
    wir möchten darauf hinweisen, dass Annalena Baerbock selbst nichts mit der Kampagne zu tun hat. Es handelt sich um eine Kampagne gegen Frau Baerbock von der INSM. Bitte differenziert hier bei der Kritik.
    Die pro-Redaktion

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    1. Wie kommt sie denn auf das Bild. Warum hat sie die Kleidung an und die Gesetzestafel in der Hand. Wo ist ihr persönlicher Aufschrei? Vielleicht habe ich den übersehen

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      1. in einem Krimi sind die Opfer hinterher nicht wirklich tot …. ich kann Sie beruhigen….

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  10. Also wenn es um Annalena Baerbock geht, fängt ja in bestimmten Mileus die Schnappatmung an und aufgrund von Sauerstoffmangel schaltet der Denkvorgang offensichtlich auf Vollverdunkelung! Wenn man solch hanebüchenen Blödsinn in den Kommentarspalten einer christlicher Seite lesen muss, bleibt als einzige Reaktion: Die Ober-Frommen haben nicht alle Latten am Zaun!
    @Matthias: Ganz klar, Frau Baerbock hat die Kampagne gegen sich zusammen mit einem Industrieverband – der zur natürlichen Fangemeinde der Grünen zählt – eingefädelt. Wenn man solche logischen Kabinettstücke beobachten kann, wundert einem keine abseitige VT mehr….

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  11. Ihr lieben Frommen in diesem erstaunlichen Eck des Internets,
    Jesus sagt mal: Seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben.
    Warum sagt er das? Es geht in Mt. 10, 16f um Christenverfolgung, und das Zitat leitet das Kapitel ein. Wir müssen klug sein und schauen, wer Freiheiten zerstört, Meinungen diktiert, Kritik unterdrückt, bestimmte politische Weltsichten verteufelt und sogar Sprache „umdefiniert“, um die in seiner Sicht „schöne neue Welt“ Realität werden zu lassen. Tja, als lebenslang aktiver Öko muss ich leider sagen: Die Grünen haben sich immer mehr in diese Richtung entwickelt. Angenehm und kämpferisch waren sie mal in der Opposition, bisweilen schon gesinnungsdiktatorisch wurden sie in Regierungsverantwortung, dabei auch immer wieder ideologisch verbohrt. Kritiker dieser zunehmenden Realitätsferne (Boris Palmer) werden bei der erstbesten Gelegenheit aussortiert. Ich erkenne schon ein Meinungsdiktat: Geschlechtergerechte Sprache ist vor allem umständliche und gestelzte Sprache, sie wird über mediale Macht durchgedrückt. Kritische Auseinandersetzung mit LGBTQ(XYZ…) Lehren wird im Keim erstickt und es wird über staatliche Schulpolitik sogar durchzudrücken versucht, dass negative Aussagen zur LGBT Ideologie in Schulen unter Strafe stehen. Der Familienbegriff des Grundgesetzes (der mal bedeutete: Mann, Frau, selbst gestrickte Kinder) wird schlicht umdefiniert. Über sogenannte Kinderrechte sollen die Rechte der leiblichen Eltern im Zweifel dem staatlichen Zugriffsrecht auf die Kinder untergeordnet werden. Grundgesetzlich anderslautende Rechte der Eltern werden dann elegant wegdiskutiert. Ach ja, und das Lebensrecht ungeborener Kinder… geschenkt, denn das höchste Recht ist das der Feministinnen auf freie Lebensentfaltung. Es wird ein Menschenrecht auf Abtreibung propagiert, kein Witz! Der gesellschaftspolitische Kahlschlag, den die Grünen (+Teile der SPD +Linke) veranstalten, ist gravierend. Mit meinen geliebten Schafwollpulli tragenden Anti-AKW Freunden hat das schon lange nichts mehr zu tun. Hier wurde eine Bewegung von Ideologen gekapert, die mit dem klassischen christlichen Weltbild nichts mehr verbindet. Mir graut vor einer grünen Regierung. Anderen auch. Deshalb diese Plakataktion. Wobei ich mit den dahintersteckenden Kapitalisten auch so meine Probleme habe.
    Eine Überzeugungswahl kann die Bundestagswahl im Herbst für kaum einen Christen sein. Es geht wieder ums geringste Übel.
    Die Plakataktion als antisemitisch zu sehen ist natürlich gewagt und interpretiert was rein, was nicht drin steckt. Gibts in frommen Kreisen öfter, dass was in Texte rein interpretiert wird, was nicht drin ist.

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    1. Eine sehr weise Einschätzung der Situation, hätten mehr Bürger solchen Durchblick, würden die Ökopopulisten um den Einzug in die Parlamente kämpfen.

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  12. Ich glaube nicht, dass die grüne Diktatur uns Menschen gut tun wird. Man sollte aber jedem die Gelegenheit geben sich selbst zu entzaubern. Verachtende Angriffe auf Einzelpersonen bringen nichts außer noch mehr Spaltung. Am Ende hilft es der Partei sogar weil man sich immer hinter diesen Dummen Angriffen verstecken kann. Besser man argumentiert mit richtigen Argumenten. Christen können da in guter Weise ihr Pfund in die Waagschale werfen.

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  13. @Martin
    Danke für diesen Kommentar, wohltuend, zu lesen, dass einen das eigene Gefühl nicht täuscht.

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  14. @Martin

    „Der gesellschaftspolitische Kahlschlag, den die Grünen (+Teile der SPD +Linke) veranstalten, ist gravierend“

    Und das Erstaunliche daran ist ja, dass sie gar nicht an der Macht sind aber man durchaus das Gefühl bekommt, als ob es so wäre. Eigentlich hat ja noch immer Merkel das Sagen aber faktisch regiert der rot-grüne Zeitgeist. Anders ist doch z.B. das „gendergerechte“ Umschreiben des Dudens nicht zu erklären.

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  15. Einige KommentatorInnen scheinen Pro nicht von Anfang an gelesen zu haben, sonst hätten sie vielleicht die Zitate von Wolfgang Schäuble (übrigens kein Grüner aber ein Südbadener) beherzigt. Erstmal zuhören und nachdenken, bevor Mann oder Frau kommentiert. Zum andern: Jeder hat das Recht auf seine eigene Meinung, aber nicht auf seine eigenen Fakten.
    Allen ein gesegnetes Wochenende!

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  16. @Harald Knörzer

    „Jeder hat das Recht auf seine eigene Meinung, aber nicht auf seine eigenen Fakten.“

    Stimmen Sie denn dem wissenschaftlichen Fakt zu, das es keinen Gott gibt?

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    1. Da hätte ich doch gerne mal die Quelle dieser Aussage. Und bitte nicht Nitsche… der ist Philosoph. Denn so weit ich weiß steht es bei dem Glaube an etwas göttlichen bei den führenden Wissenschaftlern der Welt bei 50:50.

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  17. Ein Vergleich der „Verbotspolitik“ der Grünen also mit den 10 Geboten.
    Find ich garnicht so schlecht. Wenn man bedenkt, dass sich viele bereits an den 10 Geboten stoßen. Weil es oft schwer für uns Menschen ist einmal vom eigenen Egoismus zurückzustecken. Und wir wissen, dass die 10 Gebote aber recht haben, und ein gutes Zusammenlebe fördern.

    Ist das nicht auch bei der Klimapolitik so. Ja, es ist schwer auf den Komfort von Flugreisen zu verzichten. Ja, die Umgestaltung unseres Landes wir ein Kraftakt werden (u.a. weil dies bisher verschlafen wurde). Ja, der Umbau wird sicherlich auch Geld kosten.

    Aber was wollen wir stattdessen? Dass wir in 9 Jahren erfahren, dass der Klimakipppunkt erreicht ist, und das Klima unweigerlich anzeigen wird, egal welche Kraftanstrengungen wir unternehmen?

    Dann ist es nämlich zu spät!

    Vielleicht ist es ja gut, auch Leitlinien zu haben, was wir auf dem Weg zur Klimaneutralität tun müssen statt das bisherige weiter so der CDU, welches die Bewahrung der Schöpfung zwar vorspielt, jedoch nicht wirklich umsetzt.

    Sie bringen es selbst auf den Punkt „Mit den 10 Geboten wollte Gott sein Volk nicht gängeln oder Strafen, sondern ihm ein Leben in Freiheit und in Liebe zu Gott ermöglichen“.

    Manchmal müssen wir eben auch aus unserer Komfortzone. Damit wir weiter unsere Schöpfung bewahren!

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