Chemnitz: Christlicher Löwe schlägt Karl Marx

Ein Löwe soll künftig das Symbol von Chemnitz sein und das Image der Stadt aufpolieren. Das finden die Bürger und wählten den Entwurf eines Christen auf Platz eins eines Ideen-Wettbewerbs. Platz zwei belegte das Konterfei von einem, der in Chemnitz lange Zeit Nummer eins war: Karl Marx.
Von PRO

„Löwenstarkes Chemnitz“ heißt der Entwurf von Tilo Reichold, der das Jugendzentrum „Arche“ in Chemnitz leitet. Bei dem Wettbewerb der „Freien Presse“ und der Tourismusgesellschaft CMT gewann sein Vorschlag für das künftige Symbol der „Stadt der Moderne“ mit großem Vorsprung. Die Leser konnten per Telefon und Internet abstimmen. Laut der „Freien Presse“ stimmten knapp 59 Prozent im Internet und 53 Prozent am Telefon für den Vorschlag Reicholds. Insgesamt erreichte er 56 Prozent der Stimmen. 2.737 Chemnitzer sollen sich an der Umfrage beteiligt haben.

Im Rahmen einer Imagekampagne hatten die Organisatoren dazu aufgerufen, Stadtsymbole für eine T-Shirt-Serie zu erstellen. Eine Jury wählte drei Entwürfe aus, den Rest bestimmten die Leser. Neben dem biblischen Löwen stand auch das Konterfei von Karl Marx mit dem Slogan „Chemnitzer haben ihren eigenen Kopf“ und ein Herzsymbol mit den Worten „Chemnitzer Mensch mit Herz“ zur Wahl. Karl Marx belegte mit 37 Prozent der Stimmen Platz zwei, „Mensch mit Herz“ erreichte mit knapp 8 Prozent Platz drei.

Die T-Shirts mit dem Löwen-Aufdruck sollen nun rasch vermarktet werden, wie Michael Quast, CMT-Chef, in der „Freien Presse“ erklärte: „In 14 Tagen bringen wir die T-Shirts mit dem Aufdruck auf den Markt.“ Tilo Reichold zeigte sich vom Ergebnis überrascht. Er ist Sohn einer Künstlerin und ausgebildeter Musiker. Der „Freien Presse“ sagte er, ihm sei der Gedanke zum Stadtsymbol im Gebet gekommen. Der Löwe aus dem Stadtwappen verkörpere Mut und Tapferkeit und soll seinen Mitbürgern Mut machen, stolz auf Chemnitz zu sein.

Zu DDR-Zeiten hieß Chemnitz Karl-Marx-Stadt. Noch heute gilt eine 13 Meter hohe Karl-Marx-Statue im Zentrum als Wahrzeichen der Stadt. Nach dem Ende der DDR wurde der Abriss des Denkmals diskutiert. Im Gegensatz zu Monumenten von Lenin und anderen bekannten Kommunisten und Sozialisten blieb der „Nischel“, wie das Denkmal im Volksmund genannt wird, aber erhalten. (PRO)

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