Baustart für interreligiöses Zentrum in Berlin

Drei Religionen unter einem Dach: In Berlins Mitte entsteht ein bisher einzigartiges Gottes- und Begegnungshaus für Christen, Juden und Muslime. Am Montag haben die Bauarbeiten offiziell begonnen.
Von PRO
Knopfdruck für den Baustart des „House of One“ mit Politikern und Geistlichen

Foto: House of One/René Arnold

Knopfdruck für den Baustart des „House of One“ mit Politikern und Geistlichen

Im „House of One“ in Berlin sollen ab 2023 oder 2024 eine Kirche, eine Synagoge und eine Moschee Platz finden. Das Haus entsteht auf dem Gelände der zur DDR-Zeit abgerissenen Petrikirche. Ein Festakt am Montag bildete den offiziellen Auftakt für die Bauarbeiten. Die Kosten belaufen sich auf 47,2 Millionen Euro. Das Geld kommt aus Spenden, der Bund und das Land Berlin unterstützen den Bau mit jeweils zehn Millionen Euro.

Geistliche der beteiligten Gemeinden betonten bei dem Festakt, das Haus solle ein Ort des Friedens sein – in der heutigen Zeit sei das nötiger denn je. Der Rabbiner Andreas Nachama sprach von einem „Haus des gegenseitigen Respekts“, der Imam Kadir Sanci von einem „Ort des Lichts“. „Es geht nicht um Himmelsstürmerei“, fügte der evangelische Pfarrer Andreas Hohberg hinzu: „Es ist ein Haus, wo das Machbare probiert wird und die Grenzen der Machbarkeit angesprochen werden.“ Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) lobte, dass hier Christen, Muslimen und Juden gemeinsam ihre Religion leben könnten. Er bezeichnete den Baustart als einen „Pflock für gutes Zusammenleben und interkulturelle Verständigung“.

Die Initiatoren des interreligiösen „House of One“: Pfarrer Gregor Hohberg, Rabbi Tovia Ben Chorin und Imam Kadir Sanci. 2014 haben sie im pro-Interview erklärt, welche Ziele sie mit dem Haus haben und wie sie das Projekt finanzieren wollen. Zu dem Zeitpunkt war noch nicht absehbar, ob das nötige Geld zusammenkommt. Foto: Lia Darjes
Die Initiatoren des interreligiösen „House of One“: Pfarrer Gregor Hohberg, Rabbi Tovia Ben Chorin und Imam Kadir Sanci. 2014 haben sie im pro-Interview erklärt, welche Ziele sie mit dem Haus haben und wie sie das Projekt finanzieren wollen. Zu dem Zeitpunkt war noch nicht absehbar, ob das nötige Geld zusammenkommt.

Das „House of One“ ist nicht unumstritten. Der muslimische Träger, das Forum für interkulturellen Dialog, steht der Bewegung des in den USA lebenden Islam-Predigers Fethullah Gülen nahe. Diese wird in der Türkei als Terrororganisation eingestuft: Präsident Recep Tayyip Erdoğan macht seine früheren Verbündeten Gülen für den Putschversuch im Juli 2016 verantwortlich, was dieser zurückweist.

Von: dpa

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